Et tönen de Leeder

Niederdeutsche Texte für 111 Volkslieder

von Lisa Kleeth

  

Wo de grönen Wischen lüchten


Uns' Meckelborg-Vörpommern

Text: Lisa Kleeth (geb 1937) schrieb das Lied in den neunziger Jahren.
Die erste Strophe entstand in Anlehnung an das Mecklenburg - Lied
Wo die grünen Wiesen leuchten.
Weise: Volksweise des Mecklenmurg-Liedes.
(Diese ist auch als Melodie des Oberfranken-Liedes bekannt).
Der Refrain wird nur bei Strophe 4 gesungen.
1. Wo de grönen Wischen lüchten wit un sid,
gollen Ohrn sacht wogen inne Austentit,
rusig ´t Kevenholt sick böögt an ´n Ostseestrand
midden in uns´ Meckelborg - Vörpommern Land.
2. Un wo Ostseewellen dramm' in ´n Dünensand,
wo mit Knorrn un Knääst de Eikbom wis´t in 't Land,*
von de Seen un Woolden hen nah´n Warnowdal,
Schweiz un Grise Gegend - Plattdüütsch oewerall.
3. Plattdüütsch, Heimalsprak woll an de dusend Johr´,
trulich Klang, maakt binnelst Hart un Ogen klor,
knüppt vörlangs von Kap Arkona dra´ een Band,
tüht dörch Dörper, Städer, Fläk nah´n Nuurdseestrand.
4. Sünd wölk Tiden Weltenstörm dörch ´t Land hentog'n;
Minschen, de et leiwen, jümm´s et widerdrag´n!
Grönen Wisch un Fell un Holl, blifft blag' de Häb´n,
I:ward 't för uns kein schöner Lann` up Ierden gäb'n.:I
  * Mit dieser Zeile deutet die Autorin auf das wohl schönste Heimatlied der Region hin,
auf das "Eikbomlied" von Fritz Reuter (1810-1874), 1860 in " Hanne Nüte ".
  Rechtschreibung nach: Wossidlo/Teuchert, Mecklenburgisches Wörterbuch Band I-VII 1996, (Bd I Seite XI)

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